Grußwort
Eine Ortschaft, bestehend aus drei ehemals selbständigen Gemeinden wuchs seit den Siebzigern des vorigen Jahrhunderts zu einer Einheit zusammen, die man nach dem Mehlenbach, der alle Ortsteile berührt, statt Gondenbrett, viel eher als Gemeinde Mehlental bezeichnen könnte. Nun ist Gondenbrett als der größere Ortsteil von alters her der Hauptort im Tal, unmittelbar vor den Toren der mächtigen Abteistadt Prüm. Er stand jedoch schon immer im Windschatten des berühmten Klosters und wurde von diesem geflissentlich an den Rand gedrängt oder erst gar nicht beachtet.
Das änderte sich erst mit der Ansiedlung einiger nicht nur für die Region wichtiger Industriebetriebe, deren Mitarbeiter sich nicht im engen Prüm, sondern auch im noblen Umland niederlassen. So wird auch Gondenbrett mit seinen Ortsteilen im stillen und vor allem reizvollen Mehlental zum begehrten Wohngebiet für junge Familien, deren Mütter und Väter im nahen Weinsheim oder Pronsfeld ihrer Arbeit nachgehen.
Am östlichen Fuße der Schneifel gelegen, bietet das Mehlental zudem als Ausgangspunkt vielfältige Möglichkeiten zum Wandern durch endlose Wälder, zum Wintersport auf dem Schwarzen Mann (697 m), zum Paddeln im Wascheider Stausee und zum Erleben großer sportlicher Ereignisse auf dem Sportplatz mit Flutlicht und Vereinshaus, mitten im Ort.
Auch kulturell braucht sich der Ort keineswegs zu verstecken: Die Pfarrkirche St. Dionysius (ohne spitzen Turm) ist im 19. Jh. als einzige in der Region genau nach der Vorlage des bekannten preußischen Baumeisters, Karl Friedrich Schinkel (1781 – 1841), errichtet worden und prägt unverändert, in typischem eifler Schicht- und Natursteinmauerwerk erbaut, den Ortsmittelpunkt. - Gleich zwei Mehlentaler unterrichteten von 1830 bis 35 Karl Marx am Königlichen Gymnasium zu Trier. - Im 16. Jh. wehrte sich die Talbevölkerung zunächst erfolgreich gegen marodierend umherziehende Loewenstein` sche Söldner, die auf ihrem Weg in den Niederländischen Befreiungskrieg schließlich doch über 100 Talbewohner töteten. Eine schlichte Gedenkstätte auf dem Weg zum Friedhof erinnert daran. – Unübersehbar, auch für Durchfahrende, sind die drei Wandgemälde: St. Christopherus, St. Hubertus und St. Martinus von Hermann Michels, die auf Veranlassung des letzten Pfarrers von Gondenbrett Mitte der sechziger Jahre des 20. Jhs.in Überlebensgröße auf drei Giebelwänden aufgebracht wurden und zahlreiche Bewunderer finden.
Auch zur Pflege privater und offizieller Geselligkeit, wie des Brauchtums (z.B. St. Martins – Umzug, Karneval, Burgbrennen) wird durch drei Gemeindehäuser reichlich Möglichkeit geboten. Diese können zudem von Einheimischen und Auswärtigen für Hochzeiten, Taufen, Geburtstagsfeiern, aber auch für den Leichenschmaus angemietet und je nach Bedarf bis in die frühen Morgenstunden genutzt werden. – Das junge Volk der gesamten Region trifft sich am Freitagabend vor Fastnacht zum großen Mehlentaler Nachtumzug, den der Mehlentaler Sportverein und die freiwillige Feuerwehr organisieren. Ca. dreißig bunte Wagen ziehen nach Anbruch der Dunkelheit an bis zu 2.000 Schaulustigen vorbei. Nach Abschluss des Umzugs geht es dann fröhlich im Festzelt weiter, oft bis in den nächsten Tag hinein.
Für jeden also etwas: den Wanderer, den Wohnungssuchenden, den kulturell Interessierten, (von Martini zu Marx) und nicht zuletzt für den Jakobspilger, dessen Pilgerpfad nach Trier (Matthias) oder gar bis Santiago de Compostella mitten durch Gondenbrett führt. – Wer den Toten der beiden Weltkriege gedenken will, hat dazu Gelegenheit im kleinen Marienpark an der Kirche. Wenn gewünscht, mit Blick auf Regina Pacis einer Statue von Antonia Berning, einer Mitstudentin und Freundin von Joseph Beuys (1921 – 86).
Wer sich abschließend noch vom hiesigen Musikverein den Marsch blasen lassen möchte, der kann auch das gerne tun: Die Spielgemeinschaft Sellerich – Mehlental, auch „Schneifelmusikanten“ genannt, tritt zu kirchlichen und offiziellen Anlässen hier und dort auf. In ihrem Repertoire befindet sich nicht nur Marschmusik, sondern auch manches konzertante Stück, das blechgeblasen und getrommelt sanft von den Hängen wiederhallt.
Gondenbrett, kein typisches Schneifeldorf? Wer wird das behaupten? Herkommen, erleben, mitmachen! Der Bürgermeister, Klaus Nägel, lädt alle ein.